Erklarung des allegorischen Kupfers
(1) Ein grosser Saal.
(2) Verschiedene Dilettanten geben ein Konzert, und sind so wie die Zuhörer in der Hoftrauer.
(3) Die Tochter vom Haus läßt sich solo auf dem Klavier hören. Die uhörer klatschen, weil es so Mode ist, maschinenmässig die Hände.
(4) Auch eine junge Wittwe klatschet mit, und ist ganz Ohr: aber nicht für die schöne Musik, sondern für die schönen Worte, die ihr ein galanter Herr hinter ihrem Stuhl ins Ohr flüstert. {47}
(5) Im Hintergrund stehen zween Herren, die sich das Gefrorne schmecken lassen, und den Hausherrn kritisiren.
(6) In einem Armstuhl sitzt ein dicker Herr, der sich bey dem schönen Solo an seinen Solohund erinnert, und es seinem Nachbar erzählt, daß er gestern drey Hasen Solo gefangen habe.
(7) Auf dem grossen Sopha sitzen zwo Damen die sich, weil sie nahe Blutsverwandte sind, den Rücken zeigen.
(8) Die Frau Baronesse fällt in Ohnmacht, weil sie under den Zuhörern einen Herrn erblickt, der nicht in Hoftrauer ist.
(9) Der Hausfreund hält der Frau vom Haus den Flakon under die Nase, und winkt dem Herrn im bunten Kleid, sich zu entfernen.